Wilma Wochenwurm: Eine Adventsgeschichte – Nr 1 von Susanne Bohne
Draußen ist es über Nacht Winter geworden. Wilma Wochenwurm wacht mit einer kalten Nase auf und wundert sich. Denn normalerweise friert unsere Wilma eigentlich nicht, weil ihr Wurmbett nämlich ganz wunderbar warmhält. Es beschützt und wärmt wie ein kleines, kuscheliges Nest. Wilmas Nachbarin Pieps, das Rotkehlchen, hat geholfen, es zu bauen. Und Rotkehlchen kennen sich ja sehr gut mit dem Nestbau aus.
Heute Morgen aber, ja heute hat Wilma trotz Kuschelnest eine kalte Nasenspitze.
„Brrrrr!“, sagt Wilma. „Ich glaube, da hilft wohl nur ein heißer Gänseblümchentee zum Frühstück.“
Sie streckt sich einmal ganz fest und macht sich ganz lang.
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Der Wochenwurm-Wachwerd-Streck
Streck auch du dich von den Zehenspitzen bis zum kleinen Finger und reck dich wie ein Wochenwurm.
Gähne einmal und sag laut: „Einen wurmig GUTEN MOOOORGEN!“ (Oder etwas anderes, das du gern am Morgen wünschen möchtest.) 😉
Schwupps, schon bist du gutgelaunt – und wach!
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Dann setzt Wilma Wasser für ihren Tee auf und schaut aus dem Fenster. Kein Wunder, dass ihre Nase kalt ist! Draußen ist alles gefroren.
„Wie schön das aussieht!“, sagt Wilma und betrachtet die Grashalme auf der Wiese, die mit einer weißen Eisschicht überzogen sind. Alles glitzert wunderschön in der Morgensonne.
Als der Wasserkessel auf dem Herd pfeift, entdeckt Wilma etwas am Rand der Wiese.
Es ist braun und klein. Es hat sich zu einem Ball aufgeplustert, weil es sehr friert. Es ist Pieps, das Rotkehlchen. Und es sieht nicht sehr glücklich aus…
…. Fortsetzung folgt