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Vorsicht! Witz! (Oder: Kinderwitze. Eine mega lustige Phase.)

Hallo liebe Wolke,
(*Kirmesfahrgeschäftstimme*) heyyyyy, bist du heute auch so witzig drauuuuuf? Noch ’ne Runde rüüüückwäääärts? Manege freiiii?

Ach ja. Clowns zum Frühstück sind eine unheimlich witzige Vorstellung. Einmal dran geknabbert, schon spaßt man sich durch den Tag und spätestens mittags ist man vom Schenkelklopfen glücklich erschöpft. Wobei: Clowns im Allgemeinen finde ich eigentlich ziemlich zum Fürchten, man denke nur an Stephen Kings „Es“.
„Willst du einen Luftballon? Wir alle fliegen hier unten!“.
Gruselig. (Fast) genauso gruselig übrigens sind Kinderwitze, erzählt von einer Fünfjährigen.

Treffen sich zwei Haie

Seit mein kleines Leben auf der Welt ist, weiß ich, was Phasen sind. Die kindliche Entwicklung besteht ja quasi aus nichts anderem. Vor allem die Trotzphase ist mir seinerzeit sehr ans Herz gewachsen, da gibt es eigentlich nichts Schöneres. Außer der Pubertät vielleicht, aber das wird sich erst noch herausstellen. Es gibt also weniger lustige Phasen und sehr, sehr schöne, wenn man ein Kind hat – und im Moment leben wir hier in der Fritzchen-Witze-Welt, die direkt aus der „Best of Kinder-Jokes“ der MediZini in unsere Wirklichkeit gehüpft ist: die Witzphase.

Eines schönen Tages kam mein kleines Leben aus der Kita und präsentierte mir mit breitem Grinsen ihren ersten Witz. Den mit den beiden Haien, die „Hi!“ und „Wo?“ sagen. Hach, ich habe mir beim erstmaligen Vortragen wirklich fast in die Hose gepullert, denn es war so unfassbar ulkig und süß, wie sehr mein kleines Leben den Witze-Entertainer gab und ganz gespannt darauf wartete, dass sie mich zum Lachen bringt. Da geht einem als Mama (Papa, Eltern) ja nicht nur das Herz, sondern auch ein Licht auf – dass wir hier nämlich gerade einen neuen Meilenstein erklimmen.
Nach dem (gefühlten) tausendreihundertvierundzwanzigsten Mal „Treffen sich zwei Haie“ war meine Begeisterung allerdings etwas abgeflaut. Das muss ich widerwillig zugeben. Weil: Zugeben darf man ja selten was, wenn man Mama ist.

Stand-up am Morgen & Erinnerungen

Ich erinnere mich ziemlich gut daran, dass auch ich Witze, die man in jeder drittklassigen Fernsehzeitschrift findet, toll fand, als ich ungefähr so alt wie meine Tochter war. Auf einer riesigen Geburtstagsgesellschaft meiner Großmutter in der bayerischen Pampa, trug ich einen Witz vor, der von Preußen und Bayern handelte (den Gag bekomme ich leider nicht mehr hin), und alle lagen unter den Tischen oder lachten in ihre Weißwürste und Brezeln.
Ich weiß nicht, ob es am Weißbier oder an meinem Kalauer lag, aber ich weiß noch, wie ich mich fühlte: Großartig. Erwachsene Menschen zum Lachen zu bringen, so ganz bewusst, war herrlich. Und so mischte sich damals das brave Mädchen im adretten Kleidchen wieder unter die heitere Menge und war sich ziemlich sicher, einen großen Coup mit ihrem Witz gelandet zu haben.

Und weil ich das weiß, weil ich dieses Gefühl kenne, verziehe ich keine Miene, wenn mein kleiner Stand-up Comedian am frühen Morgen dieses Grinsen auflegt, das ich bereits kenne und von dem ich weiß, dass es gleich ein kleines Feuerwerk an Witzigkeit abschießen wird.

Kinderwitze und andere Grausamkeiten

Trotzdem: Dieser Fritzchen-Witze-Erfinder ist ein böser Mensch. Ähnlich wie „Es“. Vor allem, weil in jedem zweiten der Kinderwitze, die in der Kita kursieren und durch „stille Post“ ganz schnell ihre Pointe im wilden Galopp verlieren, sehr sehr häufig das Wort „Furz“ auftaucht. Oder was ähnlich Nettes in der Richtung. Wobei wir wieder bei einer anderen Phase wären, die auch hin und wieder noch aufflackert. Und mir fällt es manchmal echt schwer, über den eine Millionsten Furz-Witz zu lachen. Muss man ja auch nicht. Aber bereits am Morgen mit den Augen zu rollen ist unlustig und so frühstückt man den Clown dann eben und spült mit viel Kaffee nach.

Ich habe übrigens gehört, dass sich diese Witze-Phase über Jahre erstrecken kann – und wenn man ganz viel Pech und einen Mario Barth auf die Welt gebracht hat, wohl nie enden wird. (Diese Vorstellung macht mir, nebenbei bemerkt, nicht ganz, aber annähernd so viel Angst wie ein Clown mit rotem Ballon.)

Der Morgenstern

Aber wie sagte schon Christian Morgenstern, liebe Wolke?

„Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.“

Das will ich meinen! Und, ehrlich, ein witzeerzählendes Kind, das erwartungsfroh die Reaktion des geneigten Publikums erwartet und abwartet, das ist keine schlechte Sache. Jedenfalls ist es eine viel, viel, viel bessere Sache als ein Kleinkind, das den Einkaufsladen mit einem Schreianfall unterhält. Finde ich zumindest. Und, wer weiß, vielleicht gibt mein kleines Leben ja ihren aktuellsten Lieblingswitz demnächst an der Kasse im Supermarkt zum Besten. Ich hoffe nur, er handelt nicht von Fürzen. Oder stinkenden Socken. Oder Clowns.

Flieg doch noch mal ’ne Runde rüüüückwääärts, meine Wolke, Manege freiiiii – und denk dran: Es ist alles nur eine Phase!


 

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