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Mamasein

Stille Momente

von Susanne 18. Januar 2019
geschrieben von Susanne 18. Januar 2019
Stille Momente

Hallo liebe Wolke,
bist du manchmal still?
Es sind diese stillen Momente, die nur so lang dauern wie das schwache Aufleuchten eines Glühwurms im Sommer, sie sind kurz genug, um sie zu sehen, sie verschwinden gleich wieder, wenn man nicht richtig hinschaut, aber in diesem einen Augenblick sind sie da: stille Momente.

Sepia

Am Wochenende habe ich den Schluß von „French Kiss“ gesehen. „Ich will dich.“, sagte er im Flugzeug zu ihr und dann sah man sie, die beiden, im Spätsommer irgendwo auf einem französischen Feld knutschen, Meg Ryan im Blumenkleid und in diesen sepiahaften Farben, die alles ganz warm machen, selbst ein Eisklotz würde einen in Sepia wärmen. Ich bin nicht so der Mensch, der bei Filmen weint. Sollte man nicht glauben, denn ich bin doch eigentlich recht sensibel – wie habe ich mich neulich ausgedrückt, ‚ich habe ein Künstlerherz‘, ein bodenständiges, das wird manchmal beim Bücherlesen schwer und melancholisch, aber fast nie beim Fernsehen – nur wenn Meg Ryan in stillen Momenten knutscht. Weil ich mich ans Küssen erinnert habe. Und dass es mir fehlt und dass noch nie jemand zu mir „ich will dich“gesagt und es auch so gemeint hat, und dann habe ich mich weiter erinnert, dass ich das scheiße finde.

Glühwürmchen

Das letzte Mal habe ich Glühwürmchen gesehen als ich 17 war, die tanzten nach einem Discobesuch über den Gehwegplatten vor dem Schrebergartenhäuschen meiner Oma; wir, mein damaliger Freund und ich, waren spät dort vorbeigefahren, weil es auf dem Weg lag und wir noch nicht nach Hause in unsere Kinderzimmer wollten. Zwar waren wir nicht da, um die Glühwürmchen anzuschauen, aber das hellgrüne Leuchten fand ich trotzdem schön. Wir hatten kein Licht, wir hatten noch nicht mal Handys, das kann man sich heute ja gar nicht mehr vorstellen, die einzige Beleuchtung vor dem Schrebergartenhäuschen, in dem am nächsten Tag wieder meine Oma sitzen und Socken stricken würde, und nicht im Traum daran dachte, was die Enkeltochter in ihrem kleinen Großstadtdomizil getrieben hatte; die einzige Beleuchtung waren also die Glühwürmer, die uns noch ein Stück begleiteten, als wir mit ineinander verschlungenen Händen in die Nacht und zurück gingen.
Man macht lustige Sachen, wenn man jung ist.

Spießigkeit

3 Jahre, 3 Jahre, 11 Jahre, so lautete meine bodenständige Bilanz an Beziehungen bis ich 32 war, da schlich sich schon mit Anfang Zwanzig so etwas wie Spießigkeit ein, am Ende saß ich mit Hund in einer Reihenhaussiedlung, beschnitt die Koniferen, die nie so wuchsen wie ich es mir vorstellte, ging unter das Dach, um seine und meine Unterhosen in der Maschine zu waschen, putzte die Wendeltreppen, starrte aus dem Fenster auf die Kleinbürgerlichkeit, und wartete auf ein „ich will dich“.
„Nicht“, hörte ich eines Tages zwischen Umzugskartons und half ihm das Geschirr einzupacken, ich brauchte es ja eh nicht mehr, denn meine guten Jahre hatte ich vergeudet. Mit Warten.
Alles, was danach folgte, war schlecht fürs Herz, dagegen half kein Knutschen und den Sepiafilter hatte ich endgültig verlegt, da sieht man die Farben so wie sie eben sind.

„Ich will dich!“, das sagte ich später zu meiner Tochter in meinem Bauch, und manchmal überlegte ich, wie meine Kinder wohl ausgesehen hätten, wie sie gewesen wären, die in die Spießigkeit hineingeboren worden wären – vielleicht hätten wir mit dem Hund gespielt und im Garten ein Trampolin aufgebaut. Vielleicht aber auch nicht.

Nett

Den bittersüßen Geschmack, wenn die Menschen auf den Straßen und Spielplätzen und Kindergartenelternabenden einen ansahen als wären wir eine Familie, weil wir nett aussahen zusammen, den schmecke ich noch auf der Zunge, er fühlt sich schal an, aber nett sahen wir aus. Die anderen, die wussten das ja gar nicht, dass wir nicht zusammengehörten, dass Ringe nur ein leer dahingesagtes Versprechen waren, und dass das „ich will dich“mit einem schweigenden „nicht“ und dreiundzwanzig Ausrufezeichen versehen war. Das wussten weder die anderen, noch ich; blöd ist das, wenn man etwas nicht weiß, da kann man noch so nett aussehen, die Fassaden sind manchmal zu hoch, um hinter die Nettigkeit sehen zu können.
Manchmal denke ich mir, ich hatte drei Chancen – 3, 3, 11 – ich hätte zumindest eine davon nutzen sollen, das wäre doch mal was gewesen, nur hinterher ist man immer schlauer und außerdem hätte ich sonst nie meiner Tochter „ich will dich!“(fünftausend Ausrufezeichen) sagen können. Deswegen ist schon alles gut so wie es ist.

Stille Momente

Die stillen Momente, die gibt es, liebe Wolke. Bei mir sind sie kurz, wie das Aufleuchten eines Glühwürmchens, wenn man mit 17 in die Sommernacht läuft, überhaupt noch nicht viel weiß, und sich viel später, wenn die Falten an die Augen gezogen sind, dann und wann mit einem Lächeln an das Schrebergartenhäuschen und die haltenden Hände erinnern kann, die es im Leben gab.

Herz dich, meine Wolke!


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