Schnuller Entwöhung Kleinkind Schnullerfee

Ich hänge an der Flasche! (Oder: Kalter Entzug vom Schnuller.)

Hallo liebe Wolke,
bist du von irgendetwas abhängig?
Süchtig zu sein, das ist ja in den allermeisten Fällen etwas ziemlich doofes – und das Thema betrifft beileibe nicht nur Erwachsene, denn: Mein kleines Leben ist stark abhängig.
Eigentlich bräuchte man für Kleinkinder vom Schlag meiner Vierjährigen eine eigene Betty Ford Entzugsklinik. Für die wirklich harten Fälle, die von ihrem Schnuller & Co einfach nicht die Finger lassen können.

Achtung!

Mein kleines Leben ist Nuckelflaschenabhängig.

Jetzt ist es raus, ich höre schon die vielen Hände, wie sie über dem Kopf zusammengeschlagen werden.
(Und ja, selbstverständlich bin ich daran Schuld, wie Mütter im Allgemeinen und grundsätzlich ja an allem Möglichen Schuld sind; ich dürfte mich also gar nicht beschweren.)
Was für die einen der Schnuller ist, ist für die anderen die Nuckelflasche.
Verbieten sollte man dieses Teufelszeug, es macht nämlich ähnlich abhängig wie Nikotin, Alkohol oder Crystal Meth. Glaube ich zumindest, und wenn ich sehe wie groß die Sucht meines kleines Lebens nach ihrer Pulle ist, dann wundert es mich wirklich, dass in der „Nucki-freien Kitazeit“ am Vormittag keine Entzugserscheinungen wie Tremor oder direkter Fall ins Delirium bei ihr zu beobachten sind.

Einschlafen ohne Flasche?

Undenkbar.

Alle Varianten habe ich bereits ausprobiert.
Kalter Entzug:
Ab heute ist die Pulle weg. Aber jetzt wirklich. Basta. Punkt. Aus die Maus.
Warmer Entzug:
Schrittweise Entwöhnung und Flaschenfee.
(»Mama! Es gibt keine Flaschenfee!!«)

Das Ergebnis ist am Ende dasselbe; Schlaflosigkeit, Gereiztheit bis hin zu ohnmächtigen Schreianfällen. Bei beiden Beteiligten.
Ich bin ja bloß froh, dass Kleinkinder noch nichts von Beschafffungskriminalität gehört haben. Wenn ich mir vorstelle, mein kleines Leben würde nachts in den Drogeriemarkt einbrechen oder den Babies in der U2-Gruppe die Flaschen klauen – da wird man ja seines Lebens nicht mehr froh!

Ausschleichen…

Aber eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich mich mal wieder so stresse. Bis zum Grundschuleintritt 2019 werden wir die harte Droge „Nuckelflasche“ schon irgendwie ausgeschlichen haben. Hoffe ich.

Und, ehrlich gesagt, ist dieses leise Nuckeln zum Einschlafen manchmal auch etwas ziemlich Schönes. Für mich.
Denn dann weiß ich:
Mein kleines Leben ist eben doch noch klein und gar nicht so schnell so groß geworden, wie sie mir ab und zu vorkommt.

Erinnerungen sind etwas Wundervolles, und ich glaube, liebe Wolke, davon bin ich ein bisschen abhängig!

Entspanntes Einschlafen!


Hallo liebe Wolke Facebook Fanpage


Autorin Susanne Bohne

Hallo liebe Wolke – Wer schreibt hier?

Mama, (Wilma Wochen-)Wurm Expertin ;),
Schriftstellerin für Große und Kleine

Susanne studierte Germanistik und arbeitete als Designerin, bevor sie – inspiriert von ihrer Tochter – anfing, Kinderbücher mit „Wilma Wochenwurm“ zu schreiben und zu illustrieren. Sie findet, dass Humor eine gute Überlebensstrategie ist und dass die kleinen Dinge des Lebens oft größer sind, als sie scheinen. Davon erzählt auch ihr Roman „Das schräge Haus“, der im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen ist.
Auf ihrem Blog „Hallo liebe Wolke“ spricht Susanne mit Wolken über ihren Alltag zwischen Schriftstellerin und Mamasein, und stellt viele ihrer Geschichten und Materialien für Kinder ab 3 Jahren kostenlos zur Verfügung.

Susanne Bohne

Nach oben scrollen